Alte Werte, die begeistern
RELAX Magazin von Redaktion RELAX Magazin 6. Mai 2016
Langjährige Mitarbeiter aus der Region, Küchenzutaten von Bauern aus der Umgebung, Lieferanten, die man persönlich kennt: Das Top-Wellnesshotel Quellenhof Leutasch in Tirol setzt auf alte Werte und eine neue Art des Wirtschaftens. Davon profitieren alle – die Gäste am meisten.
Normalerweise ergehen sich Hoteliers ausnahmslos in Superlativen. Ihr Spa sei das allertollste, der Koch ein Übergenie, die Lage atemberaubend (was bei so manchem an der Bundesstraße gelegenen Hotel freilich nicht gelogen ist) und ihr Haus natürlich generell und überhaupt und sowieso das einzige, wo es sich überhaupt lohnt hinzufahren. Nicht so der Quellenhof Leutasch in Tirol. „Unser Haus ist nicht perfekt“, hält man hier bescheiden fest. „Es ist zusammengewürfelt, man könnte sicher so einiges verbessern“, sagt Emmerich Mitterhuber, der Gastgeber des Quellenhofs. „Aber warum kommen die Leute trotzdem so zahlreich, warum fühlen sie sich hier so wohl?“
Sicher, das Vierstern-superior-Haus hat einen herrlich großen Außenpool, eine überaus feine Bibliothek, einen ebensolchen Weinkeller – und allein die Lage ist schon ziemlich großartig. 280 km Langlaufloipen beginnen vor der Haustür, vom Pool blickt man auf eine beeindruckende Bergkulisse. Aber es ist etwas anderes, das die Gäste immer und immer wieder hierher kommen lässt: Es ist die Aura besonderer Qualität, besonderer Wertschätzung. Denn man achtet hier nicht nur die Gäste, sondern auch die Mitarbeiter, die Lieferanten – vom Fischer bis zum Tischler – und die Natur. Eine allgegenwärtige Wertschätzung also, die der heutigen Mainstream-Denke, nämlich den Preis von allem und den Wert von nichts zu kennen, diametral entgegenliegt. Und sich in der Freude an der Begegnung mit Menschen ebenso wie in der Zufriedenheit aller zeigt.
„Wir haben nicht nur 80 Prozent Stammgäste“, sagt Emmerich Mitterhuber, „wir haben auch 80 Prozent Stammmitarbeiter, die mitunter bereits Jahrzehnte bei uns sind.“ Nachdem das Gastgewerbe einem viel gibt, aber eben auch viel abverlangt, setzt man im Quellenhof Leutasch auf Mitarbeiterzufriedenheit, etwa auf würdevolle Wohnmöglichkeiten und, sehr ungewöhnlich, eine Fünftagewoche. Wer seinen Arbeitsplatz liebt, strahlt das auch aus, und wohl kaum wo ist ein freundliches, positiv gepoltes Miteinander so essentiell wie im Urlaub. Denn es mag ja angehen, dass uns der Busfahrer im städtischen Frühmorgenverkehr anschnauzt; nicht aber der Frühstückskellner in den wenigen Tagen unseres hochheiligen Urlaubs. Zufriedene Mitarbeiter sind also für ein Wellnesshotel das Rückgrat. Und im Quellenhof Leutasch werden sie vor den Vorhang geholt, vorgestellt und porträtiert – im Blog wie im Prospekt.
Ebenso wie die Lieferanten, die in jeder Speisekarte angeführt sind. Der Quellenhof Leutasch ist heute einer der größten Direktabnehmer bäuerlicher Produkte in Tirol. Die Milchbäuerin, die Joghurt herstellt, kennt man selbstverständlich ebenso beim Namen wie den Imker, der den Honig bringt. Der Landwirt, der täglich 350 frische Bioeier liefert, ist ebenso wichtig für das Haus wie 28 weitere Bauern aus der Umgebung. Weiters gibt es da den Leutascher Rinderschinken, eine Art Bresaola, Wild aus den hiesigen Bergen wie das Fleisch vom Karwendelhirsch oder die frisch oder geräuchert gelieferten Saiblinge und Forellen der Leutascher Fischerei, die kompetent von einem Tierarzt geführt wird und die man auch besuchen kann.
Das Regionale bevorzugen, auch wenn es mehr kostet – diesem den knallharten Rechenstift ignorierenden Credo folgt man im Quellenhof Leutasch sogar bei den Blumen. Diese bezieht man von einer Gärtnerei im nahen Imst, auch wenn sie mehr als doppelt so teurer sind wie Blumen von einem Großproduzenten im Ausland. „Wir wissen, dass das mehr kostet, aber das gehört einfach dazu“, meint Mitterhuber. Und bei den Genusslieferanten bedankt man sich jedes Jahr mit einem sogenannten Erntedankfest: einem großen Essen, zu dem vom Kartoffelbauern bis zum Jäger alle eingeladen sind, die den Quellenhof Tag für Tag verlässlich mit regional und achtsam produzierten Lebensmitteln versorgen. Globalisierung? Billigimporte? Nein: „Wir leben mit und von den Leuten, die in der Region wohnen und arbeiten.“
Regionalität ist in diesem klug geführten Drei-Lilien-Hotel keine dienstbeflissene Pseudophilosophie mit einem schnell mal übergestülpten grünen Mäntelchen, weil sich das mit dem Regionalen heute im Marketing eben so gehört. Man denkt im Quellenhof Leutasch vielmehr nach: Was kann Regionalität noch bedeuten, wie lässt sie sich weiterdenken? Und man hat Antworten gefunden wie jene, bei der Zimmerrenovierung mit Altholz zu arbeiten. Also mit Holz, das etwa aus alten Bauernhäusern stammt. Eine Ressource, die es schon gibt und die von der hiesigen Natur nichts mehr nimmt. Oder jene herrlich undogmatische und gänzlich jedes reflexhafte Rot-Weiß-Rot-Mantra missachtende Antwort, dass ein Möbellodenproduzent oder eine Naturkosmetikmarke aus Südtirol doch näher ist als so mancher „österreichische“ Hersteller, der in China produzieren lässt.
Mehr: Quellenhof Leutasch, Fon +43-(0)5214-67820, www.quellenhof.at und RELAX Guide - Quellenhof Leutasch
Fotos: Quellenhof Leutasch
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