Pilze weiterhin radioaktiv belastet
Wissenvon Christian Werner 5. November 2019
Mehr als 33 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sind einzelne Wildpilzarten auch weiterhin stark mit radioaktivem Cäsium belastet. Das verlautet aus dem deutschen Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).
Der Süden Deutschlands – vor allem Südbayern und der Bayerische Wald – sind davon besonders betroffen. Hier wurden Werte von bis zu mehreren Tausend Becquerel pro Kilogramm bei bestimmten Speisepilzen gemessen. Im Handel dürfen Wildpilze den Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm nicht überschreiten.
Zu den besonders stark radioaktiv belasteten Arten zählen etwa Semmelstoppelpilze, Elfenbein- und Braunscheibige Schnecklinge und Maronenröhrlinge. Die höchsten Radiocäsiumgehalte wurden in außergewöhnlich stark belasteten kleineren Waldgebieten im Bayerischen Wald, im Donaumoos südwestlich von Ingolstadt, im Berchtesgadener Land und in der Region Mittenwald ermittelt.
Wenn wild wachsende Speisepilze in üblichen Mengen verzehrt werden, sei die zusätzliche Strahlenbelastung laut BfS zwar vergleichsweise gering, aber vermeidbar. Die Empfehlung: Wer seine persönliche Belastung verringern möchte, sollte in den höher belasteten Gebieten Deutschlands auf den Genuss selbst erlegten Wildes und selbst gesammelter Pilze verzichten.
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